Vampir-Cocktails und Stofftiere: Fledermäuse als Touristenattraktion in Texas

Von Nicole Freialdenhoven
7. September 2012

Viele Jahre kämpfte die texanische Hauptstadt Austin vergebens gegen eine riesige Fledermaus-Kolonie, die unter einer Brücke in der Stadt haust und aus gut 1,5 Millionen Fledermäusen besteht. Doch mittlerweile haben sich die Tiere zu einer eigenen Touristenattraktion entwickelt: Vor allem abends scharen sich hunderte Menschen um das Ufer des Colorado Rivers oder drängeln sich auf Ausflugsbooten um zu sehen wie die Fledermäuse bei Einbruch der Dämmerung von der Congress Avenue Bridge ausschwärmen.

Für die Fledermäuse ist die Unterseite der Brücke ein idealer Rückzugsort, der von Menschen fast unmöglich zu erreichen ist. Der Verkehrslärm der stark befahrenen Brücke in der Innenstadt von Austin scheint sie nicht zu stören. Frühere Versuche, die Fledermaus-Kolonie auszurotten, wurden von Naturschützern erfolgreich verhindert.

Mittlerweile profitiert Austin in vielfacher Form von den Fledermäusen: Stofftiere, T-Shirts und Vampir-Cocktails finden reißenden Absatz. Im Radisson Hotel an der Congress Avenue Bridge werden "Bats Special" angeboten mit Blick von der Aussichtsterrasse auf die Brücke. Doch auch die Einheimischen profitieren von den vielen Tausend hungrigen Fledermäusen: Die texanische Metropole ist so gut wie insektenfrei.