Vater und Sohn leben 40 Jahre im Wald - auf der Flucht vor dem Vietnam-Krieg

Von Dörte Rösler
9. August 2013

Ho Van Than hat erst jetzt erfahren, dass der Vietnam-Krieg vorbei ist: 40 Jahre lebte er mit seinem Sohn im Wald, um sich vor den Soldaten zu verstecken. Dorfbewohner entdeckten die beiden, als sie tief in einem abgelegenen Waldgebiet nach Brennholz suchten. Dort hatten die Männer sich offenbar von Früchten ernährt und aus Granatsplittern einfache Jagdwerkzeuge gebastelt.

Ho Van Than, der nach der Zerstörung seines Hauses und dem Tod seiner Frau in die Wildnis geflüchtet war, ist heute 82 Jahre alt und gesundheitlich so angeschlagen, dass er direkt in ein Krankenhaus kam.

Sein Sohn Lang ist vorerst bei Verwandten im Dorf untergebracht. Er kann kaum sprechen und versteht die Welt nicht mehr. Zum ersten Mal in seinem Leben trägt der 40-Jährige richtige Kleidung und schläft in einem Bett. Aber sein größter Wunsch ist es, wieder zurück in den Wald zu gehen.