Verbesserte Hemmung der Blutgerinnung nach Schlaganfall in Reichweite: Neuer Faktor überprüft

Von Nicole Freialdenhoven
22. September 2014

Nach einem Schlaganfall ist es wichtig, die Blutgerinnung in den Griff zu bekommen um die Bildung von Thrombosen zu vermeiden. Allerdings ist die Gabe von Gerinnungshemmern, in der Fachsprache Antikoagulanzien genannt, mit Gefahren behaftet.

Das liegt daran, dass diese Gerinnungshemmer leicht zu Gehirnblutungen mit tödlichen Folgen führen können. Mediziner in Würzburg konnten nun jedoch in ersten Experimenten mit Mäusen die Bedeutung eines bisher übersehenen Faktors für die Blutgerinnung nachweisen.

Hemmung des Gerinnungsfaktors XXI zum Schutz vor Gehirnblutungen

Dabei handelt es sich um den Gerinnungsfaktor XII, auch Hageman Faktor genannt. In Laborexperimenten zeigte sich, dass ein Mangel an Faktor XII die betroffenen Mäuse von den Folgen einer Ischämie schützte, d.h. vor einem verminderten oder vollständigen Ausfall der Durchblutung, wie sie bei einer Thrombose auftritt. Zugleich besaßen diese Mäuse ein weniger hohes Blutungsrisiko und ein vermindertes Infarktvolumen im Gehirn.

Die Forscher hoffen nun, dass sich ihre Erkenntnisse auf den Menschen übertragen lassen, indem Patienten ein Medikament zur Hemmung des Faktor XII verabreicht wird. Derzeit ruhen die Hoffnungen auf dem Inhibitor Infestin-4, doch der Weg zu einer medikamentösen Behandlung in Krankenhäusern ist noch weit.