Verdeckte Ermittler der NASA jagen 73-Jähriger Mondgestein ab

Die Rentnerin wollte das Mondgestein für 1,7 Millionen US-Dollar verkaufen

Von Ingo Krüger
26. Oktober 2011

Polizisten und Agenten der Weltraumbehörde NASA nahmen in einem Restaurant in Südkalifornien die 73-jährige Joann Davis fest. Die Rentnerin hatte versucht, ein Stück Mondgestein zu verkaufen.

Sie verlangte für das Stückchen Mond, das kleiner als ein Reiskorn und in einem durchsichtigen Kunststoffblock eingeschlossen ist, 1,7 Millionen US-Dollar (1,2 Millionen Euro). Was sie jedoch nicht ahnte: Der potentielle Käufer war ein verdeckter Ermittler der NASA.

Da Mondgestein in den USA als nationales Kulturgut gilt, darf es nicht gehandelt und verkauft werden. Es darf sich auch nicht in Privatbesitz befinden. Einige Gesteinsbrocken verschenkte die NASA nach den Mondmissionen allerdings an andere Staaten und berühmte Persönlichkeiten.

Davis besteht darauf, die rechtmäßige Besitzerin zu sein

Davis erklärte, die Festnahme sei entsetzlich und sehr beschämend für sie gewesen. Außerdem entsprächen die Angaben der Beamten nicht der Wahrheit. Die 73-Jährige betonte, dass sie die rechtmäßige Besitzerin des Mondgesteins sei. Ihr verstorbener Mann, ein Raumfahrtingenieur, habe das Steinchen persönlich von dem Astronauten Neil Armstrong, dem ersten Menschen auf dem Mond, erhalten.

Die Polizei ließ die Seniorin wieder frei. Auf ihr Stückchen vom Mond musste sie allerdings verzichten. Doch ihr Anwalt Peter Schlueter kündigte eine Klage gegen das Vorgehen der Beamten an. Das Mondgestein habe Joann Davis gehört. Die NASA habe es sich widerrechtlich angeeignet. Zudem sei die Weltraumbehörde fahrlässig mit ihrem Eigentum umgegangen.