Vergifteter Essig tötet elf Menschen in China

In China gibt es für schwere Vergehen bei Lebensmittelvergiftungen die Todesstrafe

Von Thorsten Poppe
25. August 2011

Wieder einmal ist China von einem schockierenden Lebensmittelskandal betroffen. Weil elf Chinesen vergifteten Essig zu sich nahmen, sind sie gestorben. Denn das Lebensmittel war mit einem Frostschutzmittel versetzt. Knapp 150 weitere Menschen sind dadurch schwer erkrankt, ein Betroffener schwebt noch in Lebensgefahr.

Ursache dafür war, dass der Essig in Plastikbehältern gelagert worden ist, in denen vorher anscheinend das Frostschutzmittel aufbewahrt wurde. Es sind deshalb so zahlreiche Personen davon betroffen, weil der Essig abends zum Fastenbrechen der dortigen muslimischen Gemeinde gereicht wurde. Zurzeit ist Fastenmonat für islamische Gläubige, die sich allabendlich dafür zusammensetzen. In solchen Mitteln zum Frostschutz befinden sich für Menschen hochgradig giftige Substanzen wie Ethylenglycol, die schwere Vergiftungen verursachen.

Lebensmittelskandale sind keine neue Erscheinung in China

Gut in Erinnerung sind noch die anderen chinesischen Lebensmittelskandale, wie das 2008 mit Melamin verseuchte Milchpulver. Damals starben daran sechs Kinder, über eine viertel Millionen mussten wegen schweren Nierenleiden behandelt werden. Seitdem gilt in China die Todesstrafe für schwere Vergehen bei Lebensmittelvergiftungen. Das ist allerdings wohl erst das letzte Mittel der Regierung und bisher noch nicht angewendet worden. Aber es findet ein hartes Durchgreifen statt, über 2.000 Menschen wurden deswegen schon festgenommen und 500 Betriebe aus diesem Bereich geschlossen.