Vergleich von Mieten und Einkommen beweist: Berlin kaum billiger als München

Von Nicole Freialdenhoven
16. August 2012

Bislang galt die bayerische Landeshauptstadt München als mit Abstand teuerste Stadt Deutschlands, deren schwindelerregende Mieten sich kaum jemand leisten könne, während die Hauptstadt Berlin als Paradies für günstige Unterkünfte galt. Ein neuer Vergleich beweist nun, dass die Abstände weitaus geringer sind als angenommen.

Eine neue Studie des Immobilienverbandes IVD nahm zum ersten Mal nicht nur den Mietspiegel als Grundlage der Berechnung, sondern auch die durchschnittlichen Nettohaushaltseinkommen der deutschen Großstädte. Wurden diese beiden Faktoren miteinander in Relation gesetzt, ergaben sich erstaunlicher Ergebnisse: So muss der Münchner zwar 23,7 Prozent seines Nettoeinkommens für die Miete ausgeben, der Berliner aber immerhin auch 23 Prozent. Grund dafür sind die wesentlich niedrigeren Durchschnittseinkommen in der Hauptstadt.

Auf den folgenden Plätzen liegen Frankfurt (22,4%), Stuttgart (22%), Hamburg (21,7%) und Dresden (21,2%). Die ansonsten für ihre hohe Mietkosten berüchtigen rheinischen Metropolen Düsseldorf und Köln kommen dagegen eher günstig weg. Dabei muss die Studie natürlich relativiert werden - schöne Lagen in guten Vierteln und moderne Neubauwohnungen sind in den Großstädten für die meisten Durchschnittsverdiener noch immer unerschwinglich.