Verhütungsmittel für nur einen Dollar soll Bevölkerungsexplosion in Entwicklungsländern dämmen

Die Verhütungsspritze "Sayana Press" wird derzeit in Pilotprojekten getestet

Von Nicole Freialdenhoven
17. November 2014

Die Bevölkerungsexplosion in den Entwicklungsländern gehört zu den drängendsten Problemen unserer Zeit. Nicht nur stellt sich immer wieder die Frage danach, wie die armen Länder ihre stetig wachsende Bevölkerung ernähren sollen, sondern auch wie Frauen besser geschützt werden können.

75 Millionen ungewollte Schwangerschaften pro Jahr

Schließlich werden schätzungsweise jedes Jahr rund 75 Millionen Frauen in Entwicklungsländern ungewollt schwanger, weil sie keinen Zugang zu Verhütungsmitteln haben. Oft ist der Abstand zur vorherigen Geburt so gering, dass das Leben der Mütter und Kinder gefährdet sei.

Pharmakonzern entwickelt kostengünstige Verhütungsspritze

Pharmariese Pfizer hat nun in Zusammenarbeit mit der Bill Gates Foundation und der Children's Investment Fund Foundation eine neuartige Verhütungsspritze entwickelt, die lediglich einen Dollar kosten soll. Die Spritze namens Sayana Press verhindert den Eisprung und soll mindestens 13 Wochen lang wirken.

Zwar kann das Medikament als mögliche Nebenwirkung zu abnehmender Knochendichte führen, doch laut Pfizer wiegen die Vorteile - das Verhindern von Schwangerschaften und eine sinnvolle Familienplanung - diesen Nachteil auf.

Hilfsorganisationen starten Pilotprojekt in Afrika

Hilfsorganisationen sollen die Spritze zu geringen Preisen oder gar kostenlos an Frauen in den Entwicklungsländern abgeben. Derzeit wird Sayana Press in einem Pilotprojekt in mehreren afrikanischen Ländern ausprobiert und soll in naher Zukunft auf insgesamt 69 Länder ausgeweitet werden.

Unter den 15- bis 19-jährigen jungen Frauen sind Geburten die häufigste Todesursache in den Entwicklungsländern. Organisationen hoffen, dass die Spritze jährlich 100.000 Leben retten könnte.