Verlauf einer Gürtelrose - Zahl der Komplikationen nimmt zu

Risiko für Neuralgien nach Ausbruch einer Gürtelrose steigt mit dem Alter

Von Cornelia Scherpe
3. November 2014

Wer an Gürtelrose erkrankt, trägt einen Virus im Körper, den "Varizella-zoster-Virus". Ärzte sprechen daher bei der Krankheit auch von "Herpes Zoster". Die Infektion kann viele Jahre im Körper schlummern und dann plötzlich ausbrechen. Wer einmal die Windpocken hatte, trägt den Erreger in sich.

Symptome

Sichtbar wird Herpes Zoster bei erneutem Ausbruch durch einen Ausschlag, der meist nur an einer Körperseite auftritt und sehr schmerzhaft wird. Es bilden sich akute Entzündungen und es kommt zu Blasen auf der Haut. Der Gang zum Arzt bringt schnell die Diagnose, bei der am besten sofort eine Therapie gestartet wird.

Gehäufte Komplikationen trotz bester medizinischer Versorgung

Doch trotz der eigentlich sehr guten Versorgung unserer Zeit, nimmt die Zahl der schlecht verlaufenden Fälle zu. Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass besonders bei Senioren die Gürtelrose auch schwere Komplikationen mit sich bringen kann.

70 Prozent der Betroffenen erhalten antivirale Medikation

Die Studie nutzte die Daten der "German Pharmacoepidemiological Research Database", in der die Informationen von sieben Millionen Patienten gesammelt wurden. Von denen mit Gürtelrose hatten immerhin 70 Prozent eine Behandlung mit antiviralen Medikamenten erhalten.

Entwicklung von Neuralgien zunehmend

Doch der Anteil an Komplikationen nimmt dennoch weiter zu. Vor allen Dingen eine Neuralgie tritt verstärkt auf. Dabei handelt es sich um eine schwere Entzündung von Nervenzellen.

2005 lag die Quote der Neuralgien durch eine Gürtelrose noch bei 11,5 Prozent. 2009 war sie bereits auf 14,9 Prozent gestiegen. Dabei hing die Zunahme vor allen Dingen mit dem Alter der Betroffenen zusammen.

Risiko steigt mit dem Alter

Waren die Patienten schon über 80 Jahre, lag die Rate für Neuralgien schon bei 21,7 Prozent. Insgesamt mussten 3,7 Prozent aller Patienten aufgrund der Komplikationen ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Impfkommission diskutiert über Aufnahme in den Impfkalender

Die Studie legt nahe, besonders Menschen ab 50 Jahren gegen den Virus zu impfen. Aktuell diskutiert die Ständige Impfkommission STIKO darüber, den verfügbaren Impfstoff in den Impfkalender aufzunehmen.