Verrutschte Brusttücher, Flohattrappen und falsche Muttermale - So wurde früher geflirtet
Der Adel am Hof von König Ludwig XIV. wäre entsetzt, wenn er sehen könnte, wie offensichtlich sich die Menschen von heute ihre Zuneigung zeigen. Zwar haben Menschen auch schon vor mehr als 100 Jahren Gefallen am Flirten gehabt, aber deren Strategien waren deutlich dezenter als heutzutage.
Flirten war kein Mittel, um einen dauerhaften Partner zu finden
Da es damals noch üblich war Ehen zu arrangieren, anstatt die Partner selbst zueinander finden zu lassen, diente das Flirten vor allem der Suche nach außerehelichen Affären und die durfte natürlich nicht offensichtlich sein.
Die Flirt-Tricks der Frauen
Damals waren es vor allem die Frauen, die mit allerlei Tricks versuchten die Männerwelt zu verführen. Angefangen vom extra fallengelassenen Spitzentaschentuch, bei dem die Dame dann so lange wartete bis sich ein Mann danach bückte, um es genau im gleichen Moment selbst aufzuheben, sodass sich ihre Hände zufällig berührten.
Provozierte Blicke ins Dekolleté
An den Königshöfen war es bei den Damen üblich unter ihren Kleidern ein Brusttuch zu tragen, welches ihr Dekolleté verdeckte. Dieses wurde dann einfach dezent zur Seite gezogen, um potenziellen Liebhaber schon einmal einen tieferen Einblick zu gewähren.
Ebenfalls Gang und Gäbe unter Frauen am Hof der Könige Ludwig XIV. und Ludwig XV. war es, sich Flohattrappen ins Dekolleté zu setzen. Diese sollten nicht nur die Blicke der Männer auf ihre Brüste lenken, sondern im Idealfall auch noch an den Rettungsinstinkt der Männer appellieren, damit diese ungeniert zugreifen können.
Schließlich haben sie damit ja lediglich die Frauen vor dem Ungeziefer gerettet.
Muttermale als Schönheitsideal
Beim französischen Adel schienen Muttermale als besonders anziehend zu gelten. Irgendwann im 17. und 18. Jahrhundert begannen die Frauen sogar damit sich falsche Muttermale ins Gesicht oder in den Ausschnitt zu kleben, um sich attraktiver zu machen.
Später entwickelte sich aus den falschen Muttermalen sogar ein regelrechter Flirt-Code. Je nachdem an welcher Stelle die Muttermale klebten, signalisierten sie den Männern die Wünsche der Frauen.
Die Mittel der Männer
Für Männer gab es zu diesen Zeiten keine andere Möglichkeit sich für die Damenwelt interessant zu machen, außer durch ihren gesellschaftlichen und finanziellen Status.