Verschluckte Knopfbatterie: Honig schützt die Speiseröhre
Während des Wartens auf den Notarzt sollten Eltern ihrem Kleinkind Honig geben
Für Kleinkinder stellen Knopfbatterien eine enorme Gefahrenquelle da, denn sie sehen wie Spielzeug oder Süßigkeiten aus und sind schnell verschluckt. Allein in den USA werden jährlich rund 2.500 Endoskopie-Eingriffe nötig, um den jungen Patienten zu helfen, denn die Batterien bleiben häufig in der Speiseröhre stecken.
Das große Problem ist, dass es nur ein vergleichsweise kleines Zeitfenster gibt, in denen die verschluckte Knopfbatterie keine Schäden in der Speiseröhre verursacht. Durch den natürlichen Speichelfluss entsteht eine alkalische Lösung, die das Gewebe verätzt. Während Schleimhautschäden meist ohne Langzeitfolgen abheilen, kann verletztes Muskelgewebe so vernarben, das die spätere Nahrungsaufnahme gestört bleibt. Auch eine Perforation, also ein Loch in der Speiseröhre ist denkbar, wenn die Entfernung der Batterie zu lange dauert.
Forscher entdecken Honig als wirksamen Schutz der Speiseröhre
Forscher wollten herausfinden, ob es Hausmittel gibt, die Eltern ihrem Kind bis zur Behandlung durch den Arzt geben können. Um diese Frage zu klären, experimentierte man mit toten Schweinen, um die Reaktion der Schleimhaut zu untersuchen. Weder die Fruchtsäure von Äpfeln und anderen Lebensmitteln noch Zitronensaft zeigte die gewünschte Wirkung. Was jedoch den Anstieg des pH-Wertes wirksam verhindern konnte: handelsüblicher Honig.
Die Wissenschaftler testeten dies daraufhin erneut mit lebenden Tieren und konnten auch dort belegen, dass Honig die ätzende Wirkung der Batterien mildern konnte. Es entstand bei den Tieren der Honig-Gruppe keine Perforation der Speiseröhre, während es in der Gegengruppe dazu kam. Bei einer späteren Obduktion aller Tiere wurde zudem deutlich, dass durch Honig bereits eine Wundheilung der gereizten Schleimhaut begonnen hatte.
Auch Sucralfat wirksam
Dieselbe Wirkung wie Honig konnte in der Studie zudem Sucralfat erzielen. Dieser Wirkstoff dürfte aber nur in Haushalten vorrätig sein, in denen Menschen diesen Schleimhautschutz vom Arzt verschrieben bekommen haben. Die Forscher raten daher, sich an Honig zu halten bis der Notarzt eintrifft und später eventuell auf die Sucralfat-Vergabe vom Arzt zu setzen.