Karl-Theodor zu Guttenberg tritt als Verteidigungsminister zurück

Am Ende seiner Kräfte - zu Guttenberg bleibt nichts übrig, als zurück zu treten

Von Frank Hertel
2. März 2011

Karl-Theodor zu Guttenberg ist von seinem Amt als Bundesverteidigungsminister zurückgetreten.

Vor einigen Wochen hatte ein Wissenschaftler seine Doktorarbeit rezensiert und dabei bemerkt, dass Teile dieser Dissertation zu Guttenbergs abgeschrieben sein mussten. Seitdem gab es kein Halten mehr.

Zunächst gab zu Guttenberg freiwillig seinen Doktortitel zurück, wollte sein politisches Amt aber behalten. Als vorgestern der Druck auch aus den eigenen Reihen immens wurde, zog er gestern die Reißleine und erklärte, er habe die Grenzen seiner Kräfte erreicht. Er sagte, es sei der schmerzlichste Schritt seines Lebens.

Mangel an nötiger Unabhängigkeit als offizielle Begründung

Seine offizielle Begründung für den Rücktritt war die Tatsache, dass er sein Amt nicht mehr mit der nötigen Unabhängigkeit führen könne. Außerdem wäre plötzlich sein Doktortitel medial wichtiger genommen worden als der Tod von deutschen Soldaten in Afghanistan zur selben Zeit. Das könne er nicht länger verantworten. Bundeskanzlerin Merkel hatte bis zuletzt an ihm festgehalten.

Vorgestern erhielt sie einen offenen Brief von 25.000 deutschen Doktoranden, die zu Guttenbergs Rücktritt forderten und ihn heute bekommen haben. Wer ihm jetzt im Amt nachfolgen wird, ist noch völlig unklar.