Verunreinigte E-Zigaretten: Nutzer atmen Gifte von Bakterien und Pilzen ein

Forscher untersuchten E-Zigaretten und fanden Beta-D-Glucan und Endotoxine

Von Cornelia Scherpe
13. Mai 2019

In den USA haben Forscher sowohl die Liquids als auch die Verdampfereinheiten von bekannten E-Zigaretten-Marken untersucht und dabei vermehrt Toxine gefunden. Es handelte sich um die giftigen Stoffwechselprodukte von Bakterien und Pilzen. Die Nutzer von E-Zigaretten nehmen diese über den Mund auf und belasten damit ihren Körper.

In der Untersuchung ging es um Liquids mit und ohne Nikotin. Damit diese verdampft werden können, steckt der Ausgangsstoff in einem Vorratstank. Bei nikotinhaltigen Liquids sind es Blätter der Tabakpflanze. Der Docht im Inneren des Verdampfers saugt nach dem Erhitzen den entstandene Dampf an und besteht aus Baumwolle. Da es sich sowohl bei den Tabakblättern als auch beim Docht um Naturprodukte handelt, können diese mit Pilzen und Bakterien versetzt sein. Genau das bestätigte die Untersuchung von 75 E-Zigaretten.

Beta-D-Glucan

Bei 61 der 75 Testprodukte wiesen die Forscher Beta-D-Glucan nach. Dies ist ein giftiges Abfallprodukt von Bakterien und Pilzen. 81 Prozent der E-Zigaretten waren damit kontaminiert. Beta-D-Glucan ist immunogen, wirkt also auf das Immunsystem des Menschen ein. Die Verschmutzung des Dochtes war um das 3,2-Fache höher als in den Liquids, weshalb ein Risiko auch dann besteht, wenn die Liquids selbst nicht belastet sind. Tests mit Tabak- und Mentholaroma fielen deutlich drastischer aus als Versuche mit Fruchtaroma: Bei ihnen war die Verschmutzung mit Beta-D-Glucan um das 10- beziehungsweise 3,5-Fache höher.

Endotoxine

Zusätzlich fanden die Wissenschaftler bei 17 der 75 E-Zigaretten, und damit in 23 Prozent der Fälle, Endotoxine. Auch sie sind Abfallprodukte von Bakterien und Pilzen und können über die Schleimhäute beim Dampfen ins Blutsystem übergehen. Dort entfalten sie ihr giftiges Potenzial und können Entzündungen auslösen. Auch Lungenfunktionsstörungen und Asthma sind denkbar.

Wie drastisch die Wirkung auf Nutzer ist, müssen nun größere Langzeitstudien klären.