Viel Eiweiß und wenig Kalorien reduzieren eine Fettleber

Wer seine Leber vor Verfettung schützen will, sollte auf proteinreiche Ernährung setzen

Von Cornelia Scherpe
9. Februar 2022

Eine Fettlebererkrankung kann lebensbedrohliche Folgen haben und entsteht nicht, wie viele noch immer glauben, nur durch den exzessiven Konsum von Alkohol. Tatsächlich ist die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung weltweit auf dem Vormarsch und geht vor allem mit starkem Übergewicht einher. Oft treten auch Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck auf. Unbehandelt droht nach der Fettleber eine Leberzirrhose.

Ist die Fettleber als chronische Erkrankung einmal aufgetreten, müssen Patienten einen Weg finden, die Leber vor einer zu starken Verfettung zu bewahren. Am besten gelingt dies über eine kalorienreduzierte Ernährung mit viel Eiweiß. Das zeigte eine Studie aus Deutschland.

Am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke wurden 19 Freiwillige untersucht. Die Frauen und Männer litten an einer Fettleber und wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die einen erhielten für drei Wochen eine kalorienreduzierte Diät mit vielen Eiweißen und die Gegengruppe eine kalorienreduzierte Diät mit wenig Eiweißen. Da sich alle ohnehin eine Operation gegen Übergewicht unterziehen wollten, konnte im Anschluss an die Diät während dieser OP auch eine kleine Leberprobe entnommen werden. Diese Proben wurden untersucht und gegenübergestellt.

Proteine beeinflussen die Fettspeicherung

Interessant war, dass zwar in beiden Gruppen im Schnitt fünf Kilogramm Gewicht verloren wurden, die Verfettung der Leber aber nur dann abnahm, wenn die Diät eiweißreich war. In dieser Teilgruppe sank der Fettgehalt der Leber direkt um 40 Prozent. In der Gruppe mit wenig Eiweißzufuhr am Tag blieb die Fettleber fast unverändert.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die proteinreiche Ernährung dazu führt, dass die Fettaufnahme und vor allem die Fettspeicherung durch die Eiweiße gehemmt werden. Darauf weisen zumindest die Genanalysen der Gewebeproben hin. Bei einer eiweißarmen Ernährung war trotz Diät die Genaktivität des Fettstoffwechsels unverändert hoch.