Viele Gesundheitsstudien sorgen für Verwirrung - alles sollte man nicht glauben

Von Cornelia Scherpe
26. Juli 2012

Beinahe täglich werden neue Studien auf der ganzen Welt veröffentlicht und immer wieder kommt es zu unglaublichen Schlagzeilen. Eine Erhebung ergibt, dass viel Kaffee das Gehirn vor einem Schlaganfall schützt, wieder andere zeigen, dass Kaffee ungesund ist. Manche Untersuchungen preisen Süßigkeiten als Schlankmacher und andere behaupten das Gegenteil. Als Laie in der Medizinwelt kann man durch die Fülle der Aussagen und auch durch ihre Widersprüchlichkeit ganz schön durcheinander gebracht werden.

Der Grund: nur Experten können zwischen tiefgründigen Studien mit wirklichen Aussagewert und "normalen" Beobachtungsstudien unterscheiden. Bei Letzterem werden durch Experimente mit Probanden lediglich Thesen erhärtet. Isst eine Gruppe zum Beispiel mehr Obst und hat nach Jahren weniger Krebsfälle, so legt das den Verdacht nahe, dass Obst vor Krebsleiden schützen kann. Es ist aber nur eine Beobachtung und keine wissenschaftliche Tatsache. Das kommt bei vielen Menschen nicht richtig an und kann zu Trugschlüssen führen.

Psychologen sind daher der Meinung, dass man als normaler Mensch einfach nicht alles glauben darf, was man ließt und stattdessen auf die Meinung des Arztes vertrauen sollte. Wirklich brisante Veränderungen, die durch Gesundheitsstudien Einzug ins Leben halten, kommen ohnehin beim Arzt des Vertrauens an und werden so richtig gefiltert an alle Patienten weiter gegeben.

Die Studien an sich bleiben natürlich wichtig, sollten aber in erster Instanz von denen ausgewertet werden, die dafür ausgebildet wurden. Jeder Mensch ist nämlich darauf eingestellt, Muster zu interpretieren und Zusammenhänge zu suchen. Medizinische Laien können beim Lesen von Studien da schnell auf falsche Schlüsse kommen und sich selbst damit schaden.