Viele Menschen in Berlin sind an Masern erkrankt - Impfverhalten der Bevölkerung ist zu schlecht

Von Katja Grüner
30. April 2013

Das Robert-Koch-Institut beklagt im Moment einen Ausbruch der Masern in Berlin. Viele Erwachsenen seien an der Kinderkrankheit erkrankt und müssen deshalb in Krankenhäusern stationär behandelt werden. Im letzten Jahr waren in Deutschland nur 168 Masernfälle zu verzeichnen, so dass jetzt in Berlin der Ausbruch bei über 100 Menschen fast schon eine kleine Epidemie darstellt.

Masern sind hochansteckend und werden sehr schnell von Mensch zu Mensch übertragen. Man sollte die Krankheit keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen, da sie neben hohem Fieber, Kopfschmerzen und Husten auch zu Mittelohr- oder Gehirnhautentzündung führen kann.

Ungewöhnlich für die Masernfälle in Berlin ist, dass viele Jugendliche und junge Erwachsene erkrankt sind und dies nicht nur in einem Stadtbezirk, sondern über die ganze Stadt verteilt. Ziel ist es durch Impfungen die Masern komplett auszurotten, denn eigentlich sollte laut Ständiger Impfkommission(STOK) jeder Mensch im Alter von zwei Jahren dagegen geimpft werden. Dieses Ziel steht und fällt mit dem Impfverhalten in der Bevölkerung.

Werden Impfvorgaben nicht eingehalten, so kann es immer wieder zum Ausbruch der Krankheit führen, wie jetzt in Berlin der Fall oder im Jahr 2010/11 als in Europa rund 30.000 Menschen an den Masern erkrankten. Als Ausbruchsherd ließ sich damals Frankreich festmachen. Dies zeigt, dass sich die Virusinfektion rasend schnell verbreitet und durch die Globalisierung schnell an andere Orte gelangen kann. Mediziner beklagen, dass immer noch zu wenige Kinder dagegen geimpft werden oder die Impfungen zu spät durchgeführt werden.

Würde die Impfquote bei mindestens 95 Prozent liegen, wäre man dem Ziel der Ausrottung der Kinderkrankheit schon sehr nahe. Sind sich Menschen, die nach 1970 geboren wurden nicht sicher, ob sie zweimal gegen Masern geimpft wurden, sollten diese Menschen sich sicherheitshalber im Erwachsenenalter nochmals impfen lassen um die Impflücke zu schließen. Immer wieder liegt es aber auch an der Einstellung der Menschen sich impfen zu lassen oder nicht. In vielen Gegenden gibt es immer wieder Impfgegner, so dass niemals eine 100 Prozent Rate erreicht werden kann.

Fakt ist, dass weltweit immer noch 100.000 Menschen jährlich an den Masern sterben. Ziel der WHO ist es, die Masern bis zum Jahr 2015 auszurotten.