Viele Menschen mit chronischen Schmerzen sind ohne Behandlung

Von Cornelia Scherpe
22. Oktober 2012

Chronische Schmerzen machen den Alltag zur Hölle und zerstören die Lebensqualität. Daher müssen Betroffene von einer individuell auf sie abgestimmten Schmerztherapie abgefangen werden. Eine EU-weite Studie zeigt nun aber, dass circa ein Drittel der Patienten nicht einmal eine grundlegende Therapie erhalten.

Das liegt aber nicht nur allen an den behandelnden Ärzten. Viele Patienten lehnen Therapievorschläge ab oder halten die Vorgaben nur eine gewisse Zeit ein. Als Gründe für den Abbruch nennen sie dann Angst vor Nebenwirkungen der verschriebenen Schmerzmittel. Allerdings lässt in vielen Fällen auch das Arzt-Patienten-Verhältnis zu wünschen übrig und es fehlt das nötige Vertrauen für eine gute Zusammenarbeit.

In einer aktuellen Studie wurden 700 Patienten befragt. Alle litten schon seit Jahren unter beständigen Rückenschmerzen und waren deshalb auch bei einem Arzt. Man befragte sie zu ihrem Verhältnis zu diesem Mediziner und zu ihrer Therapietreue. Die Patienten waren sich durchweg einig, dass ihnen eine gute Kommunikation mit dem Arzt wichtig war. Lügen bezüglich der Einnahme von Medikamenten kamen vor, wenn das Verhältnis nicht richtig stimmte. Auf die Frage hin, warum ein Patient sich so verhalte, kamen die Antworten, dass er entweder den Mediziner durch das Nichtbefolgen nicht beleidigen oder aber die Diskussion vermeiden wollte. Hier zeigt sich laut den Erhebern der Studie, dass das Arzt-Patienten-Verhältnis ganz entscheidend ist, damit eine Schmerztherapie funktionieren kann.