Viele Rheuma-Patienten brauchen mit der Zeit eine Gelenkprothese - Ärzte wollen dies herauszögern

Von Cornelia Scherpe
25. April 2013

Rheuma ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann auf Dauer dazu führen, dass die Betroffenen sich einer Operation unterziehen müssen. Durch die ständigen Entzündungen kommt es zu Problemen in den Gelenken und diese können so schlimm werden, dass kein Weg um einen Gelenkersatz herumführt.

Statistiken haben gezeigt, dass jeder vierte Patient mit Rheuma innerhalb von 20 Jahren nach Krankheitsbeginn eine Prothese braucht. Ärzte wollen dies gern verhindern oder zumindest so weit es geht hinauszögern. Daher haben Forscher eine Studie durchgeführt, die nach der richtigen Therapiemethode dafür sucht.

Verglichen wurden dabei die klassischen Medikamente gegen Rheuma mit dem Biologicals. Dabei handelt es sich ebenfalls um Medikamente, die jedoch neuer auf dem Markt sind und in Studien immer wieder zeigen konnten, dass sie die Entzündungen zum Teil besser bremsen können als konservative Wirkstoffe.

Die Forscher griffen auf das Patientenregister in Finnland zurück. Von 1.500 Rheuma-Patienten erhielten in den Jahren der Studie 550 ein künstliches Gelenk. Dabei fiel auf, dass es vor allen Dingen jene Menschen getraf, die die neuen Biologicals eingenommen hatten. Das überraschte die Forscher, denn sie hatten geglaubt, die modernen Mittel müssten die Nase vorn haben. Die Rate lag bei ihnen genau bei 3,9 Operationen je 100 Patientenjahre. In der anderen Gruppe kam man nur auf 2,6 OPs pro 100 Patientenjahre.

Vor allen Dingen die kleineren Gelenke im Körper waren bei den Biologicals-Patienten häufig so stark verletzt, dass eine Prothese eingesetzt werden musste. Besah man sich dagegen nur die großen Gelenke wie Hüfte oder Knie nahmen sich die beiden Gruppen nichts mehr.