Neuer Rheumascan ermöglicht frühere Diagnose: Blutgefäße werden sichtbar gemacht

Durch seine Fluoreszenz kann der Farbstoff Indocyaningrün Stadien von Entzündungen sichtbar machen

Von Nicole Freialdenhoven
24. Dezember 2014

Ein neues Diagnoseverfahren, das in Berlin entwickelt wurde, erleichtert die Früherkennung von Rheuma. Dabei wird den Patienten ein bestimmtes Kontrastmittel in die Vene injiziert, das sich in den Blutgefäßen verteilt. Mit Hilfe eines speziellen fluoreszenzoptischen Bildgebungsverfahren können Mediziner dann erkennen, ob sich in den Gelenken und Sehnen neue Blutgefäße gebildet haben, die auf rheumatische Entzündungsprozesse hindeuten.

Farbstoff Indocyaningrün zur erleichterten Diagnose

Der Farbstoff Indocyaningrün (ICG) kann durch seine Fluoreszenz verschiedene Stadien der Entzündung sichtbar machen. Dabei gelten grüne und blaue Bereiche als gesund, während gelb, orange und rot für Entzündungen stehen: Hier ist die Durchblutung erhöht.

So kann der neue Rheumascan bereits Entzündungsherde in den Gelenken und Sehnen erkennen, bevor sich diese als starke Schmerzen in den Fingern bemerkbar machen. Weiterhin ermöglicht er es dem Arzt, zwischen unterschiedlichen Beschwerden zu unterscheiden, wie:

Anwendung und Kosten

Der neue Rheumascan ist bereits in rund 40 Praxen und Krankenhäusern in Deutschland im Einsatz und wird von vielen sogar für sensitiver gehalten als die bisher eingesetzte Magnetresonanztomografie (MRT).

Allerdings übernehmen die Krankenkassen bislang nur selten die Kosten. Patienten, die den Rheumascan nutzen wollen, müssen dafür zwischen 80 und 250 Euro aus eigener Tasche zahlen.