Viszerale Manipulation: was bringt die Methode bei Rückenschmerzen?

Physiotherapeutische Behandlung der inneren Organe könnte positiven Einfluss auf Rückenschmerzen haben

Von Cornelia Scherpe
8. Dezember 2014

Rückenschmerzen sind längst eine Volkskrankheit und das in allen Altersschichten. Die Vielzahl an Therapiemöglichkeiten macht es Ärzten und Patienten schwer, die richtige Methode zu finden. Oft hilft nur Ausprobieren, da jeder Mensch anders auf eine Therapie reagiert.

Physiotherapie

In vielen Fällen ist der Gang zur Physiotherapie die erste Wahl, doch auch da gibt es viele verschiedene Ansätze. Ein vergleichsweise unbekannte Methode ist die viszerale Manipulation.

Bei dieser Massageform geht man davon aus, dass der komplette Bewegungsapparat mit den inneren Organen in einer Einheit funktioniert. Knochenschmerzen oder Muskelbeschwerden können also ihre Ursache in Problemen mit Organen haben.

Studie zur Therapieform "Viszerale Manipulation"

In einer aktuellen Studie wurde überprüft, ob man Menschen mit chronischen Rückenschmerzen tatsächlich mit der viszeralen Manipulation helfen kann. Dafür teilte man 64 Patienten in zwei Gruppen. Alle bekamen eine normale Physiotherapie, 32 erhielten zusätzlich die viszerale Manipulation und die übrigen nur eine zusätzliche Scheinbehandlung.

Innerhalb von sechs Wochen wurden zwölf Therapieeinheiten durchgeführt und alle Patienten im Anschluss zu ihren Beschwerden befragt. Dafür sollten sie ihre Rückenschmerzen auf einer Punkte-Skala einordnen.

Nach den sechs Wochen der Therapie gab es in den beiden Gruppen keinen nennenswerten Unterschied. Bei allen waren die Schmerzen von durchschnittlich 5,3 Punkten auf nur noch 2,3 Punkte gesunken.

Verzögerte Wirkung der viszeralen Manipulation

Hat die viszerale Manipulation also nur einen Placeboeffekt? Die Studie verneint das und legt dagegen den Verdacht nahe, dass die Wirkung dieser Therapie erst später zum Tragen kommt. Ein Jahr nach der Behandlung wurden alle Patienten erneut befragt.

Weitere Studien mit größerem Stichprobenumfang nötig

In der Placebogruppe hatten die Beschwerden wieder zugenommen und lagen nun bei 3,2 Punkten. Wer die viszerale Manipulation erhalten hatte, kam nur noch auf 1,5 Punkte. Die Genesung war also vorangeschritten. Gefragt sind nun größere Studien, da ein Versuch mit 64 Probanden für eindeutige Aussagen noch zu klein ist.