Volkskrankheit Parodontitis: Zahnfleischprobleme können zu Folgeerkrankungen führen

Von Nicole Freialdenhoven
4. Februar 2014

Unter Parodontitis leiden in Deutschland so viele Menschen, das bereits von einer Volkskrankheit gesprochen werden muss. Bei rund acht Millionen Bundesbürgern ist die Krankheit so weit fortgeschritten, dass sie vom Zahnarzt behandelt werden muss. Parodontitis darf dabei nicht mit der normalen Zahnfleischentzündung (Gingivitis) verwechselt werden. Es handelt sich um eine Entzündung, bei sich Bakterien in die Zahnfleischtaschen des Gebisses eindringen und den gesamten Zahnhalteapparat schädigen.

Zusammenhang zwischen Parodontitis und Diabetes belegt

Forscher vermuten sogar, dass Parodontitis mit vielen weiteren Erkrankungen wie Krebs, Diabetes oder Atherosklerose in Verbindung steht. Die Bakterien gelangen über die Zahnfleischtaschen in den Blutkreislauf und können so in andere Körperbereiche vordringen. Nachgewiesen ist dies jedoch nicht. Lediglich ein Zusammenhang zwischen Parodontitis und Diabetes konnte bislang belegt werden, da die Parodontitis Einfluss auf die Blutzuckerwerte nimmt. Umgekehrt haben Diabetiker ein dreimal so hohes Risiko an Parodontitis zu erkranken.

Studien, wonach Parodontitis zu Frühgeburten führen kann, konnten derweil nicht bestätigt werden. Auch die Erforschung der Zusammenhänge zwischen Adipositas und Parodontitis stehen noch ganz am Anfang. Der beste Schutz vor Parodontitis ist neben dem täglichen Zähneputzen die zusätzliche Pflege mit Zahnseide um die Zwischenräume zu reinigen. Außerdem sollte mindestens zweimal pro Jahr eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt werden.