Von Boeing zu Airbus: Japans Airline vergibt einen Milliarden Auftrag an Airbus.

Von Heidi Albrecht
11. Oktober 2013

Jahrzehnte lang war die Japanische Fluggesellschaft JAL treuer Kunde des US-Amerikanischen Flugzeugherstellers Boeing. Immerhin befinden sich 166 Boeing Jets im Besitz dieser Fluggesellschaft. Doch jetzt kam es zu einer großen Überraschung. JAL vergab nun einen Milliarden schweren Auftrag mit einem Volumen von 9,5 Milliarden Dollar an den europäischen Flugzeughersteller Airbus.

Bestellt wurden 18 Standardmodelle des A350-900 und 13 Modelle der Langversion A350-1000. Des Weiteren stellte man in Aussicht, dass 25 Maschinen folgen könnten. In Seattle, dem Hauptsitz von Boeing, zeigte man sich sichtlich enttäuscht. Dennoch ist man zuversichtlich, dass die Kooperation mit der JAL auch zukünftig bestehen bleibt.

Bisherige Zusammenarbeit zwischen JAL und Boeing

Dieser Auftrag ist in gewisser Weise auch die Quittung für die ständige Verzögerung der Auslieferung des Dreamliner. Dem großen Hoffnungsträger von Boeing. Hier liegt man bereits 3,5 Jahre hinter dem eigentlichen Zeitplan. Japan war der zweite Kunde für den 787 Dreamliner.

Boeing und JAL arbeiten fast ein halbes Jahrhundert zusammen. Seit den ersten Anfängen der Luftfahrt besteht das Bündnis. Zumal für den Bau zahlreicher Boeing Maschinen japanische Unternehmen als Zulieferer integriert sind.

Konkurrenzkampf auf dem Flugzeug-Markt

Inzwischen sind es die Kreditgeber der Fluggesellschaften in Japan, die darauf drängen, auch Aufträge an Airbus zu vergeben. Das Eindringen des europäischen Flugzeughersteller bei der JAL zeigt, dass sich der Markt in dieser Hinsicht neu sondieren wird. Vor allem bei kleineren Fluggesellschaften und Billig Airlines konnte Airbus in Japan Boden gut machen.

Der harte Konkurrenzkampf zwischen Airbus und Boeing wird erbittert weiter gehen. Nach neusten Meldungen liegt Airbus mit 1062 Aufträgen vor Boeing mit 890 Aufträgen. Im vergangenem Jahr noch hatte Boeing der Airbus den Rang abgelaufen.