Von wegen primitive Organismen - Bakterien kennen Teamwork

Bakterien kooperieren miteinander wenn es um eine Verbesserung der Lebensbedingungen geht

Von Cornelia Scherpe
9. Dezember 2010

Bislang nahm man in der Wissenschaft an, dass Bakterien per se einfach gestrickte Organismen sind. Sie gelten als primitivste Lebensform, die stets Einzelgänger ist. Doch die Evolutionsforschung muss jetzt diesen Fehler korrigieren.

Kooperation von Bakterienarten für verbesserten Nahrungserwerb

In einem Experiment in den USA zeigte sich, dass die kleinen Lebewesen im Team arbeiten können, wenn es ihr Überleben erleichtert. Man setzte im Experiment zwei Baktierenarten der Gattung "Geobacter" ein. Bakterien dieser Familie können mittels Elektronen Kontakt zu Dingen wie Metallen und Mineralien herstellen und diese zum Energiegewinn nutzen.

Jede Unterart der Familie nutzt andere Dinge und kann niemals alle Stoffe zur "Nahrung" heranziehen. Nun führte man zwei Vertreter der Familie zusammen. Tatsächlich schlossen die zwei Unterarten sich zusammen und konnten so auch die Stoffe "konsumieren", die sie allein nicht anzapfen können.

Gegenseitiges Anregen des Stoffwechsels

Die beiden Arten arbeiteten zusammen, indem sie elektrische Impulse austauschten. Durch den Austausch konnten beide Arten schneller wachsen, denn sie regten damit den Stoffwechsel des jeweils anderen an. So konnten sie also im Teamwork ihre jeweiligen Lebensbedingungen deutlich verbessern.