Vor der Fußball WM: Sorgen um hohe Kriminalität in Rio

Von Alexander Kirschbaum
24. März 2014

Wenige Monate vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft und rund zwei Jahre vor den Olympischen Sommerspielen steht Gastgeberland Brasilien unter Druck. Große Sorgen bereitet besonders die hohe Kriminalität in Rio de Janeiro. Erst am vergangenen Wochenende wurde ein 44-jähriger Polizist bei einer Kontrolle in einer Favela von bisher Unbekannten erschossen. Nachdem es längere Zeit ruhig in den Armutsvierteln der Stadt war, scheinen Drogenbanden in den Slums wieder auf dem Vormarsch zu sein.

So ist es nicht verwunderlich, dass Rios Gouverneur, Sergio Cabral, von der Zentralregierung weitere Unterstützung im Kampf gegen die Kriminalität fordert. In der Stadt am Zuckerhut leben rund 600.000 Menschen in Favelas. Im Vorfeld der sportlichen Großveranstaltungen haben die Behörden eine Befriedung dieser Elendsviertel eingeleitet, etwa 9.000 Polizisten sind in den Kriminalitätshochburgen im Dauereinsatz. Die Taktik brachte zunächst Erfolg, doch mittlerweile versuchen Kriminelle, verlorenes Terrain wieder zurück zu erobern.

Neben Sicherheitsproblemen gibt es in Brasilien auch Organisationsprobleme

Neben der Sicherheitsdebatte bestimmen organisatorische Mängel im Hinblick auf die Sportveranstaltungen weiter die Schlagzeilen. So befinden sich einige WM-Stadien immer noch im Bau. Der Weltfußballverband Fifa hat sich bereits mehrfach darüber beklagt, dass Zeitpläne nicht eingehalten wurden.

Ähnliche Probleme sieht auch das Internationale Olympische Kommitee (IOC) auf sich zukommen. So mangelt es in der Olympiastadt Rio an ausreichend Hotels für die erwarteten Besucher. Darüber hinaus kommen die Bauarbeiten an den Olympischen Stätten im Vorort Deodoro aufgrund von Finanzierungslücken nicht voran. Dort sollen die Reit- und Schießwettkämpfe sowie der Moderne Fünfkampf stattfinden.