Vorbeugende Therapie gegen Migräne: Monoklonale Antikörper senken Anfallhäufigkeit

Von Dörte Rösler
25. April 2014

Wer unter Migräne leidet, hat heute eine Reihe von Therapiemöglichkeiten. Mit den Triptanen stehen Medikamente zur Verfügung, die vielen Patienten helfen. Zur Vorbeugung von Anfällen gibt es jedoch kaum Möglichkeiten.

Klinische Tests aus den USA geben nun Anlass zu Hoffnung: monoklonale Antikörper senken die Häufgkeit von Attacken um mehr als 60 Prozent.

Wie funktioniert das vorbeugende Medikament?

Ansatzpunkt für die neuen Medikamente ist das Calcitonin-Gen verknüpfte Peptid (CGRP). Dieses Eiweißmolekül nimmt eine entscheidende Rolle in der Weiterleitung von Migräneschmerzen ein. Mit Medikamenten auf der Basis von monoklonalen Antikörper lassen sich die CGRP-Rezeptoren blockieren.

Zwei Studien an insgesamt 380 Patienten mit häufigen Migräneattacken belegen die klinische Wirksamkeit der Antikörper. Die Anfallshäufigkeit sank zwischen 61 und 66 Prozent, 16 Prozent der Teilnehmer blieben nach der einmaligen Injektion von Antikörper ALD403 sogar drei Monate völlig anfallsfrei.

Weitere Tests geplant

Bei den beiden getesteten Stoffen unterschieden sich jedoch die Nebenwirkungen. Weitere klinische Studien sollen die Ergebnisse überprüfen. Auch in Deutschland hat das Pharmaunternehmen Merck bereits Tests mit CGRP-Antagonisten durchgeführt.

Die Wirksamkeit bei der Vorbeugung von Attacken war ähnlich gut, zudem führten die Medikamente nicht zur Gefäßverengung. Da sich bei einzelnen Patienten die Leberwerte verschlechterten, wurden die Studien jedoch gestoppt.