Vorbeugung gegen Kinderlähmung: Doppelter Impfschutz ist effektiver

Von Christine Krusberski
22. August 2014

Es sah so aus, als ob die Kinderlähmung endgültig besiegt wäre, doch im letzten Jahr tauchte das Polio-Virus wieder verstärkt auf und verbreitete sich. Forscher haben jetzt anhand einer Studie bewiesen, dass doppelter Impfschutz effektiver zur Vorbeugung ist als eine einfache Schutzimpfung. Die Kombination einer Schluck- und Spritzimpfung scheint besser zu wirken als Einzelgaben.

Kontroversen zu den einzelnen Impfstoffen

Die Erreger, die Kinderlähmung auslösen, sind wieder auf dem Vormarsch und breiten sich vermehrt in Afghanistan, im Irak, in Syrien und in Kamerun aus. Eine Infektion kann unbemerkt bleiben aber auch Symptome wie

und in seltenen Fällen

auslösen.

Um das Polio-Virus einzudämmen, haben Wissenschaftler neue Sudienergebnisse vorgelegt. Laut einer durchgeführten Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist der Mix aus zwei Impfstoffen wirksamer als einzeln verabreichte Schutzimpfungen.

Vor allem die Schluckimpfung, die abgeschwächte Polio-Viren enthält, ist weit verbreitet. In Deutschland verabreichen Ärzte die Spritzimpfung, die keine funktionstüchtigen Erreger enthält. Beide Impfarten wurden bisher kontrovers diskutiert. Die Schluckimpfung hat den Vorteil, dass sie leicht einzunehmen und günstiger ist, allerdings kann sie bei wenigen Patienten Kinderlähmung auslösen. Zudem sind Nachimpfungen erforderlich.

Impfstoff-Mix erhöht die Immunabwehr der Darmschleimhaut

Bei der Studie mit rund tausend Kindern, wiesen diejenigen, die eine kombinierte Schluck- und Spritzimpfung erhalten hatten, eine erhöhte Immunabwehr der Darmschleimhaut im Vergleich mit nicht Geimpften oder Einzelmittel-Geimpften auf. Die kombinierte Gabe reduzierte zudem die Polio-Erreger-Anzahl im Stuhl, die bei Schluckimpfungen auftritt und das Risiko einer gefährlichen Virus-Mutation erhöht.

Die Weltgesundheitsorganisation hat 2014 nach dem erneuten Ausbruch die Polio-Notlage ausgerufen. Das Ziel sei, die Kinderlähmung bis 2018 vollends auszurotten. Ländern, die nur schwer an Impfstoff kommen, empfehlen WHO-Gesundheitsexperten die Spritzimpfung.