Vorbild Krim: Auch Transnistrien strebt nach Russland

Von Ingo Krüger
25. März 2014

Völkerrechtlich ist Transnistrien ein Teil der Republik Moldau. Doch seit 1992 betrachtet sich die Region als unabhängig von Moldawien. Bislang hat jedoch kein Staat das sich selbst als "Pridnestrowische Moldauische Republik" bezeichnende Land anerkannt.

Möglicherweise wird sich das in Zukunft ändern, denn in Transnistrien stellen die russischsprachigen Bevölkerungsgruppen (Russen, Ukrainer, russischsprachige Moldauer und andere) die Mehrheit dar.

Seit dem militärischen Konflikt mit der Moldau 1992 stehen auch russische Truppen in der Region. Sie ermöglichen das Fortbestehen Transnistriens. Auch wenn sich die Russische Föderation auf dem OSZE-Gipfel 1999 zu deren Rückzug verpflichtet hatte, sind sie dieser Verpflichtung bisher noch nicht nachgekommen.

Transnistrien bald Anschluss an Russland?

Obwohl auch der Kreml Transnistrien bislang nicht offiziell anerkennt, erhält die Regierung in der Hauptstadt Tiraspol finanzielle Hilfen aus Russland. Transnistrien behält die traditionelle Symbolik der Sowjetunion bis heute bei, so sind Hammer und Sichel sowohl auf dem Staatswappen als auch auf der transnistrischen Flagge zu sehen.

Wie auch die Regierung auf der Krim hat auch die Führung Transnistriens im März 2014 einen Beitrittsantrag zur Russischen Föderation gestellt. Wenige Tage später begannen russische Truppen ein Manöver in Transnistrien. Die Entwicklungen folgen denen auf der Halbinsel Krim.

Schon 2006 hatten sich mehr als 97 Prozent der Bürger für einen Anschluss an die Russische Föderation ausgesprochen. Noch hat der Kreml aber nicht entschieden, wie er mit dem Gesuch verfahren wird.