Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln: Zu viel Selen und Vitamin E erhöht Krebsrisiko

Von Nicole Freialdenhoven
11. Juni 2014

Immer mehr Menschen setzen heute auf Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine in der Hoffnung, damit etwas Gutes für ihre Gesundheit zu tun. Allerdings können sie sich mit einer Überdosierung auch schaden, warnen Experten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE).

Vitamin E und Selen nur bei Mangel als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen

Sie beziehen sich auf eine neue Studie zu Vitamin E und Selen, die angeblich vor Krebs schützen und Ablagerungen in den Gefäßen verhindern können. Die Studie untersuchte konkret wie sehr die beiden Substanzen vor einer Erkrankung an Prostatakrebs schützen können und kam dabei zu dem Schluss, dass Vitamin E das Risiko einer Krebserkrankung sogar noch steigert, statt zu senken. Das gleiche gilt auch für Selen.

Die Forscher schließen daraus, dass Selen und Vitamin E nur dann in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen werden dürfen, wenn ein tatsächlicher Mangel diagnostiziert wurde. Generell reicht jedoch eine gesunde Ernährung, um sich mit diesen beiden Substanzen zu versorgen. Selen findet sich beispielsweise in Fisch und Meeresfrüchten, Gemüse und Milch. Pflanzliche Öle wie Olivenöl und Weizenkeimöl sind dagegen gute Vitamin E-Lieferanten. Männer, die fürchten, unter einem Vitaminmangel zu leiden, sollten sich auf jeden Fall zuerst ärztlich untersuchen lassen und nicht einfach in der Drogerie zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen, so die Forscher.