Vorsicht beim Sushi: Fadenwürmer können sich im Körper einnisten

Fadenwurmbefall durch Verzehr von rohem Fisch - der Verzehr von Sushi im Restaurant gilt als sicher

Von Cornelia Scherpe
6. Juni 2017

Wer die japanische Küche mag, der ist mit dem Begriff Sushi bestens vertraut. Sashimi, Nigiri oder auch Maki sind keine Fremdwörter, sondern stehen für eine leckere Speise.

Allerdings warnen Ärzte vermehrt vor dem Genuss, denn in vielen Fischarten lebt der Anisakis-Wurm. Da Sushi mit rohem Fisch arbeitet, ist die Gefahr groß, dass ein enthaltender Parasit lebendig auf den menschlichen Körper übergeht.

Anisakis-Wurm: Lebensraum und Auswirkung des Befalls

Der Anisakis-Wurm zählt zu den Fadenwürmern und lebt in vielen Seefischarten. Die Larven können im rohen Fisch schlummern und sich beim Verzehr über den Magen-Darm-Trakt beim Menschen einnisten.

Nach rund 24 Stunden werden Betroffene von Übelkeit und Erbrechen, Durchfall und häufig Schwächegefühl und Schwindel heimgesucht. Im ungünstigsten Fall ist der Wurm in der Lage, einen Durchbruch im Darm und damit einen lebensgefährlichen Notfall zu erzeugen.

Wie hoch das Risiko einer Infektion ist, haben Forscher ermittelt, indem sie sich ansahen, wie viele Japaner sich jährlich mit dem Wurm infizieren. Sie kamen auf 2.000 bis 3.000 Erkrankungen. Ein Blick nach Spanien, wo roher Fisch ebenfalls gern verzehrt wird, zeigt sogar 8.000 Diagnosen im Jahr.

Fischproben auf dem Markt und in Supermärkten waren häufig mit dem Wurmlarven versehen. Beim Test in der spanischen Provinz Grenada waren von allen Makrelen 39 Prozent infiziert. Im Supermarkt waren es bei der Fischart Blauen Wittling sogar 50 Prozent.

Vor einer Infektion schützen

Doch bedeutet das, dass jeder auf Sushi und andere Speisen mit rohem Fisch verzichten muss? Die Antwort der Ärzte ist ein Nein, allerdings sollten Verhaltensregeln beachtet werden.

Grundsätzlich gilt Sushi beim Verzehr in Restaurant als sicher. Die Hygienevorschriften und entsprechenden Kontrollen sorgen dafür, dass jeder Fisch zunächst bei -20 Grad Celsius gefroren wird, bevor er aufgetaut auf den Tisch kommt.

Bei diesem Schritt sterben eventuell vorhandene Wurmlarven ab. Wer zuhause selbst Sushi machen möchte, geht auf Nummer sicher, frisch gekauften Fisch bei -20 Grad Celsius für 24 Stunden einzufrieren.