Sushi aus Bio-Forelle: WWF rät zu Verzicht auf Thunfisch

Von Nicole Freialdenhoven
4. April 2013

Der Sushi-Boom in Deutschland geht vor allem zu Lasten der Meeresbewohner: Der Blauflossenthunfisch ist mittlerweile auf der Roten Liste der bedrohten Arten angelegt und auch der Fang des häufiger verwendeten Gelbflossenthunfisches ist umstritten: In vielen Fällen wird der Thunfisch mit Hilfe der Langleinenfischerei gejagt, bei der zahlreiche Schildkröten, Haie und andere Lebewesen verenden, die als "nutzlose" Beute mit ins Netz gehen.

Der WWF rät Sushi-Freunden daher dazu, auf europäische Fischarten wie den Dorsch aus der Ostsee und die Forelle umzusteigen. Auch diese Fischsorten können zu leckerem Sushi verarbeitet werden, strapazieren die Umwelt jedoch wesentlich weniger. Bei Thunfisch oder Lachs sollten Verbraucher zumindest darauf achten, dass die Fische aus kontrollierter Zucht stammen und mit einem Bio-Siegel versehen sind.

Nicht nur Privatpersonen stehen jedoch in der Kritik, sondern auch Restaurants. Die Gastronomie braucht derzeit noch nicht angeben, woher ihre Ware stammt. So kann der Kunde nicht beurteilen, ob der angebotene Fisch aus einer umweltfreundlichen Bio-Aquakultur stammt, oder aus Fanggebieten, in denen die Bestände stark bedroht sind.