Vorsicht mit Steroiden bei einem Tennisellenbogen - Rückfälle scheinen vorprogrammiert

Studie: Steoroide bei Tennisarm nur für anfängliche Schmerzlinderung geeignet

Von Cornelia Scherpe
12. Februar 2013

Was man gemeinhin als Tennisarm bezeichnet, nennt der Arzt "Epicondylalitis lateralis". Um die Schmerzen schnell in den Griff zu bekommen, vergeben manche Ärzte Injektionen mit Steroiden. Die Erfahrung zeigt, dass die Betroffenen so schnell wieder einsatzbereit sind. Doch eine aktuelle Studie legt dar, dass die Steroidinjektion überhaupt nicht die beste Wahl ist, im Gegenteil. Durch die Steroide scheinen Rückfälle vorprogrammiert zu sein.

Generelle Verbesserung ohne Behandlung oder mit Physiotherapie

In den USA arbeite man mit 165 betroffenen Patienten. Alle wurden betreut, jedoch nicht alle wirklich therapiert. In einer Placebogruppe verzichtete man auf jede Therapie. Dennoch ging es 83 Prozent nach sechs Monaten und 93 Prozent nach zwölf Monaten wieder gut. Patienten einer zweiten Gruppe bekamen eine Physiotherapie verschrieben.

Diese beinhaltete acht Sitzungen, bei denen mit den Patienten körperlich gearbeitet wurde und ihnen Ratschläge mit auf den Weg gegeben wurden. Nach einem halben Jahr waren 89 Prozent der Patienten geheilt und nach einem Jahr lag die Quote bei 100 Prozent.

Zusätzliche Steroide verschlechtern Gesundheitszustand erneut

Wer nun neben der Physiotherapie noch zusätzlich Steroide bekommen hatte, dem ging es überraschenderweise wieder schlechter. Nach sechs Monaten waren nur 54 Prozent geheilt und nach zwölf Monaten nur 82 Prozent. Bei einer vierten Gruppe mit ausschließlicher Steroidinjektion kam man auf 56 und 84 Prozent. Außerdem lag die Rückfallquote hier bei 55 Prozent.

Wer nur eine Physiotherapie bekommen hatte, dessen Gefahr lag nur bei fünf Prozent. Dies zeigt, so die Forscher, dass nur am Anfang einer Schmerzlinderung eintritt, den Patienten aber nicht auf lange Sicht geholfen wird. Durch die trügerische Schmerzfreiheit sind sie eher dazu verführt, den Arm frühzeitig und falsch zu belasten.