Wahrnehmung: Haare und Gesichter registriert das Gehirn nicht in der gleichen Region

Von Viola Reinhardt
16. März 2009

Prosopagnosie wird eine Krankheit genannt, die bei Menschen zu einer Gesichtsblindheit führt. Hierbei können sie sich Gesichter nicht erkennen und orientieren sich oftmals an den Frisuren der anderen Menschen.

Der Kognitionsforscher Brad Duchaine, University College London, untersuchte nun in einem Experiment, ob es auch Menschen gibt, die zwar Gesichter erkennen können, aber keine Haare und demzufolge auch Frisuren. Hierbei stellte er die Haare bzw. Gesichter auf Fotografien auf den Kopf und ließ Probanden sich diese, besonders jedoch die Haare, einprägen und später wiedergeben.

Als Ergebnis zeigte sich bei der Haarerkennung eine Verschlechterung von fast 18%, bei der der Gesichtserkennung sogar 25%. Rein theoretisch soll es möglich sein, dass es Menschen gibt, die sich Gesichter gut merken können, aber dagegen keine Haare und Frisuren. Demnach werden die Wahrnehmungen in verschiedenen Hirnregionen durchlaufen. Der Wissenschaftler hat aber bisher noch keinen derartigen Fall entdecken können.