Mimik: Lächeln ist weiblich, Zorn ist männlich

Von Laura Busch
11. Dezember 2009

Ob man eine Person als männlich oder weiblich empfindet, hängt stark mit der jeweiligen Mimik zusammen. Die Psychologin Ursula Hess von der Université du Québec im kanadischen Montréal hat zusammen mit einem internationalen Team Experimente mit 300 Personen durchgeführt.

Diesen wurden Computergrafiken eines androgynen Gesichtes vorgelegt, welches verschiedene mimische Züge von zornig über glücklich bis hin zu ängstlich annehmen konnte. Zeigte das Gesicht Zorn, wurde es eher für männlich gehalten, zeigte es Freude oder Angst, wurde es eher als weiblich eingestuft. Bei einem zweiten Experiment zeigten sich ähnliche Ergebnisse. Die Teilnehmer sollten möglichst schnell das Geschlecht von Personen bestimmen, die ihnen auf Bildern gezeigt wurden.

Bei glücklichen oder ängstlichen Frauen gelang dies besser, als bei solchen, die wütend aussahen. Männer wurden unabhängig von ihrer Mimik insgesamt schneller erkannt. Das Gesicht sei ein "komplexes soziales Signalsystem, in dem sich die Signale für Emotion, Absichten und Geschlecht überlappen", folgern die Forscher.