Wann ist zu klein zu klein? Wachstumsstörungen beim Kind seltener als gedacht

Von Nicole Freialdenhoven
10. Juli 2014

Eltern geraten schnell in Panik, wenn der eigene Nachwuchs nicht dem allgemeinen Norm der jeweiligen Altersgruppe entspricht. Vor allem, wenn Kinder scheinbar kleiner sind als ihre Klassenkameraden, entsteht schnell die Sorge, dass eine Wachstumsstörung vorliegt.

Unauffälige Kinder

Bei Mädchen fallen auch diejenigen auf, die größer sind als die Gleichaltrigen und leicht gehänselt werden. Experten geben jedoch Entwarnung: Echte Wachstumsstörungen sind ausgesprochen selten.

Von etwa 1500 Kindern, die jedes Jahr in einer Klinik mit vermeintlichen Wachstumsstörungen präsentiert werden, litten tatsächlich nur 10% tatsächlich an einer Störung. Alle anderen sind dagegen entweder Spätzünder, bei denen es früher oder später noch zu einem Wachstumsschub kommen wird, oder Frühentwickler, die ihre Klassenkameraden um einen Kopf überragen, bis die anderen aufgeholt haben.

Auffällige Kinder

Nur wenn die Kinder auffällig aus dem Rahmen fallen , wird der Arzt anfangen Fragen zu stellen. Interessanter aus medizinischer Sicht ist nicht die Größe an sich, sondern ein extrem schnelles Wachstum oder ein auffällig verlangsamtes Wachstum.

Hier liegt eher der Verdacht einer echten Wachstumsstörung vor, die es zu untersuchen gilt. Gründe können beispielsweise eine Zöliake sein, das Turner-Syndrom oder auch Hormonprobleme wie eine Unterfunktion der Schilddrüse.