Warteschleifen am Telefon kosten immer noch Geld

Bisher bleibt es beim vielversprechenden Slogan, Warteschleifen kosten den Verbraucher weiterhin

Von Jana Treber
17. Januar 2011

"Bitte warten Sie, Sie werden gleich verbunden." Wohl jeder von uns kennt diesen Satz und hat ihn schon mehrmals gehört. Das wäre auch nicht allzu schlimm, wenn wir für diesen Satz nicht auch noch zahlen müssten. Aber genau das, so haben die Grünen jetzt bei Testanrufen festgestellt, ist immer noch der Fall.

Nach wie vor bezahlt der Anrufer auch die Warteschleife mit. Eigentlich wollte dies Verbraucherministerin Aigner ändern. Getan jedoch hat sich bis heute nichts. In Einzelfällen wurden rund 55 Euro bezahlt, um überhaupt zu einem Gesprächspartner vorzudringen.

Kostenfreiheit für Warteschleifen scheint nur ein Slogan gewesen zu sein. Ergebnisse sind jedenfalls noch nicht in Sicht. Bisher liegt nur ein Referentenentwurf für die Gesetzesänderung vor. Am Gesetz selbst wurde noch nichts nachgebessert. Für März, so die Grünen, sei nun eine Kabinettsentscheidung vorgesehen.

Warteschleifen noch immer Geldmacherei

Nach Angaben der Grünen haben sie im bei 0180- und 0900-Servicerufnummern vergangenen Monat rund 300 Testanrufe gestartet. Überprüft wurden hierbei 32 Unternehmen. Wie bereits bei den vorausgegangen Untersuchungen fanden sich auch hier wieder "schwarze Schafe".

Scheinbar ist es bei einigen Unternehmen längst Normalität, mit Warteschleifen Geld zu verdienen. Durchschnittlich hingen die Testanrufer bei 0900-Nummern etwa 2,5 Minuten in der Warteschleife. Das waren rund 2,50 Euro. Bei den 0180-Nummern, die in der Regel weniger kosten, waren es ein wenig mehr als zwei Minuten, die die Anrufer warten mussten.