Warum Arbeitslosigkeit auf Dauer krank macht

Von Thorsten Hoborn
15. Februar 2010

Eine Gewerkschaftsuntersuchung ergab, dass sich jahrelange Arbeitslosigkeit negativer auf die Gesundheit der Betroffenen auswirkt, als bislang angenommen wurde. Jeder fünfte bis sechste Erwerbslose hat mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, seien sie physischer oder psychischer Natur. Etwa eine halbe Million Menschen sind betroffen. Sie leiden häufiger unter Stoffwechselkrankheiten und Krebserkrankungen als pflichtversicherten Beschäftigte, denn Arbeitslosigkeit bewirkt Stress einer ganz anderen Art.

Ausgeschlossenheit aus der Gesellschaft, finanzielle Probleme und permanente Bewerbungsmisserfolge haben dazu geführt, dass jeder siebte Langzeitarbeitslose inzwischen Antidepressiva einnehmen muss, um seine Situation nicht als volkommen aussichtslos zu betrachten.

Der DGB fordert daher Arbeitsagenturen, Jobcenter und Gesundheitsämter dazu auf, intensiver zusammenzuarbeiten, um die Wiedereingliederung zu erleichtern.