Warum Eierstockkrebs so oft das Omentum majus mit befällt

Forscher wollen einen Inhibitor benutzen, um eine Krebszellenansiedlung zu vermeiden

Von Cornelia Scherpe
3. November 2011

Bei einem Ovarialkarzinom handelt es sich um Krebs, der in den Eierstöcken auftritt. Dieser verbleibt aber oft nicht dort, sondern bildet Metastasen. Am häufigsten, in 80 Prozent der Fälle, breitet er sich dann in das "Omentum majus" aus. Dies ist eine Art Netz, das sich im Inneren um den Bauch spannt. Es besteht aus Fett und Bindegewebe und schützt die darunter liegenden Organe:

Außerdem ist es wichtig, damit der Flüssigkeitshaushalt innerhalb der Bauchhöhle stabil bleibt.

Krebszellen auf Nahrungssuche

Forscher haben versucht zu klären, warum ausgerechnet dieses Netz von den Krebszellen befallen wird. Sie fanden heraus, dass die bösartigen Zellen für ihren Energiehaushalt auf die Suche nach "Nahrung" gehen.

Diese Nahrung finden sie reichlich im Omentum majus, denn dort gibt es sehr viele Fettzellen. Diese sollen eigentlich zum Schutz und als Notreserve dienen. Doch damit werden sie einladend für die wandernden Krebszellen, so dass diese dort siedeln und Metastasen entstehen.

FABP4 gegen Zellansiedlung

Die Erkenntnis könnte ganz entscheidend für die künftige Therapie werden. Forscher hoffen, einen Inhibitor benutzen zu können, um den Krebs daran zu hindern, in das Omentum majus zu streuen. Derzeit experimentiert man mit einem Inhibitor, der das Eiweiß "FABP4" behindern soll. Es zeigte sich, dass dieses Eiweiß eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der Krebszellen in das Omentum hinein spielt.