Warum Ekel eine wichtige Emotion ist

Ekel wird vom Gehirn ausgelöst und schützt den Körper so vor einer möglichen Ansteckung oder Vergiftung

Von Cornelia Scherpe
28. April 2015

Ekel ist eine sehr menschliche Emotion und kann sich auf ganz verschiedene Dinge beziehen. Es gibt jedoch auch Auslöser, die bei fast jedem Menschen funktionieren. Dazu zählen etwa

Ekel als Schutzmechanismus des Körpers

Ekel ist in all diesen Fällen eine sehr wichtige Emotion, denn sie soll den Körper vor größerem Schaden schützen. Der Ekel veranlasst uns dazu, nach Möglichkeit auf Abstand zu gehen oder zumindest nur sehr vorsichtig näher zu kommen.

So schützt man sich vor einer Ansteckung mit Erregern oder einer Vergiftung. Das Gehirn erkennt einen Reiz als potenziell gefährlich an und sorgt durch den Ekel für die bestmögliche Vorsicht.

Ekel als kulturelle Funktion

Ferner gibt es Dinge, die innerhalb einer Kultur von den meisten Menschen als ekelig empfunden werden. Diese Ekelauslöser sind anerzogen und dienen nicht zuletzt dem Stiften eines Gemeinschaftsgefühls. So lösen manche Lebensmittel bei dem Einen Ekel aus, während ein Anderer die Kost normal und lecker findet.

Anerzogen sind auch Ekelreaktionen auf das "Nasehochziehen" oder das Ausspucken von Hustenschleim. Hier ekeln sich vor allen Dingen die Menschen aus westlichen Zivilisationen. Den Grund sehen Psychologen in der Ablehnung des "Tierischen" im Menschen.

Den Ekel durch Training in den Griff bekommen

In der Neurologie weiß man inzwischen, wo genau im Gehirn das Ekelgefühl sitzt. Es gibt tatsächlich eine Hirnregion, die ausschließlich für Ekel zuständig ist. Sie wird aktiviert, wenn wir den Ekelauslöser sehen, oder sogar nur an ihn denken.

Allerdings kann man das eigene Ekelgefühl durch Training auch in den Griff bekommen. So trainieren Krankenpfleger sich beispielsweise darauf, mit Kot und Urin bei Patienten umgehen zu können. Auch

  • Ärzte,
  • Polizisten,
  • Arbeiter im Bestattungsunternehmen etc.

lernen, Ekel als Emotion zu beherrschen.