Warum HIV bisher nicht heilbar ist: Viren überleben in den T-Zellen des Immunsystems

Von Cornelia Scherpe
17. Januar 2014

Bisher ist HIV nicht heilbar und dieses Problem beschäftigt die Mediziner weltweit. Zwar gibt es inzwischen Medikamente, mit denen man viele der infizierten Zellen zum Absterben bringen kann, doch damit hält man die Krankheit nur in Schach. Der Ausbruch von Aids lässt sich so weit in die Zukunft verschieben und viele HIV-Infizierte haben so eine fast normale Lebenserwartung.

Mögliche Ursache

Dennoch bleibt die Frage stehen, weshalb die antiretrovirale Therapie nicht zu einer Heilung führen kann. Immerhin kann man die verantwortlichen CD4-Zellen abtöten. Eine mögliche Antwort auf diese Frage haben nun Forscher aus den USA gefunden: Einige HI-Viren retten sich direkt hinein in die T-Gedächtniszellen. Diese T-Zellen kommen in jedem Menschen vor und sind Teil des Immunsystems. Eigentlich dienen sie dazu, feindliche Erreger im Körper wiederzuerkennen und so den Kampf gegen sie effektiver zu gestalten.

Rückzugsort der HI-Viren

Doch HI-Viren sind in der Lage dazu, sich direkt in sie einzunisten. Durch dieses Rückzugsgebiet wird es für der Krankheit möglich, bei einer antiretroviralen Therapie nicht alle Viren zu verlieren. Daher steigt in Studien die Zahl der Viren im Blut auch immer wieder an, sobald man die Therapie absetzt. In der aktuellen Studie konnte auch gezeigt werden, dass nicht nur einige wenige Viren in den T-Gedächtniszellen schlummern, sondern dort in sehr großer Konzentration vorliegen.

Behandlungsperspektive

Sollte dieser Ansatz wirklich korrekt sein und sich die HI-Viren bei einer Therapie dorthin zurückziehen, könnte man die Behandlung entsprechend anpassen. Indem neue Medikamente auch dieses Reservoir angreifen, besteht tatsächlich die Chance, dass HIV nun heilbar wird. Bisher gibt es leider keine Wirkstoffe in diese Richtung und zudem ist noch nicht sicher, ob die T-Gedächtniszellen wirklich der einzige Rückzugsort sind.