Warum manche Menschen Ebola überleben - Forscher analysieren das Wirken der Gene

Die Gene "Tie 1" und "Tek" spielen eine große Rolle in der Infektionsbekämpfung von Ebola

Von Cornelia Scherpe
3. November 2014

Ebola-Viren gehört zu den tödlichen Erregern und infizierte Menschen haben eine schlechte Überlebenschance. Dennoch gibt es immer wieder Patienten, die mit Ebola infiziert sind und die Krankheit dennoch überleben. Weshalb dies so ist, haben Forscher unter die Lupe genommen.

Studie

Sie arbeiteten dabei mit Labortieren und stellten das Wirken der Gene ins Zentrum ihrer Bemühungen. Gibt es Gene, die den Träger vor einem tödlichen Verlauf schützen? Das Experiment sagt Ja.

Alle Mäuse nach Kontakt mit Erreger erkrankt

Man arbeitete mit Mäusen, die eine besonders große genetische Vielfalt besaßen. Man brachte die Tiere mit dem Ebola-Erreger in Kontakt, wie er 1976 zum ersten Mal aufgetreten war. Keine der Mäuse war resistent gegen das Virus und innerhalb von sechs Tagen waren alle Tiere an Ebola erkrankt.

Leberzellen überlebender Mäuse nur teilweise betroffen

Doch während manche bereits nach wenigen Tagen verstorben waren, überlebten andere die Infektion. Ein bedeutender Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen fand sich in der Leber. Die Mäuse, die an Ebola gestorbenen waren, besaßen keine gesunden Leberzellen mehr.

Die überlebenden Tiere dagegen hatten offenbar einen veränderten Stoffwechsel, denn bei ihnen waren nicht alle Leberzellen vom Virus angegriffen worden. Nur die Kupffer-Zellen (spezielle Zellen im Lebergewebe) und die Endothelzellen (flache Zellen auf der Innenseite der Gefäße) waren betroffen gewesen.

Hoffnungs-Gene werden weiter erforscht

Vermutlich hatte das den Tieren das Leben gerettet. Der Schutz gegen Ebola trat auch in anderen Organen auf und die Mäuse erkrankten nicht an einem hämorrhagischen Fieber; sie fingen also nicht an, unkontrolliert zu bluten.

Die Forscher haben bei den überlebenden Mäusen zwei Gene gefunden, die offenbar für den erfolgreichen Kampf gegen Ebola verantwortlich sind. "Tie l" und "Tek" heißen die beiden Hoffnungsträger, die nun weiter analysiert werden sollen.