Warum Raumfahrttechnik bei der Verpackung von Kartoffelchips hilft

Von Thorsten Hoborn
28. Juni 2010

Kartoffelchips sind leicht, dünn und schnell brüchig, sie können daher nur äußerst vorsichtig und langsam in Tüten verpackt werden. Da Zeit Geld ist, wurde nach einer Möglichkeit gesucht, die Abpackgeschwindigkeit zu erhöhen, ohne das die Chips zu Krümeln zerfallen. Hier kommt die Europäische Weltraumbehörde ESA ins Spiel, deren Physiker ein ähnliches Problem hinsichtlich des Eintritts einer Raumfähre in die Erdatmosphäre beschäftigt. Eintrittswinkel und Geschwindigkeit sind entscheidend für die Temperatur, welche auf die Fähre einwirkt. Ist sie zu hoch, droht die Raumfähre zu zerbrechen, genau wie ein zu schnell beschleunigter Kartoffelchip auf dem Weg in die Verpackung.

Der Verpackungsmaschinen-Hersteller Rovema wandte sich daher an die Experten der ESA, welche den Kontakt zur Firma Hyperschall-Technologie herstellte. Dort wurde in Tests herausgefunden, wie sich die Geschwindigkeit und Flugbahn der Chips im Luftstrom optimieren lässt. Das Resultat: Chips können nun bis zu doppelt so schnell verpackt werden wie vorher.