Warum sich Diabetes-Statistiken zahlenmäßig so sehr unterscheiden

Von Melanie Ruch
28. März 2013

Diabetes zählt heutzutage zu den häufigsten Volkskrankheiten in Deutschland. Jedes Jahr bringen verschiedenste Organisationen und Institute Diabetes-Statistiken heraus, in denen die Zahlen der Erkrankten erfasst werden. Doch diese unterscheiden sich oft sehr stark. Aber woran liegt das?

Zum Einen daran, das Diabetes keine meldepflichtige Krankheit ist und die Statistiken somit häufig auf Hochrechnungen basieren. Zum Anderen liefern gerade regional durchgeführte Studien höchst unterschiedliche Ergebnisse, da die Ursachen für Typ-2-Diabetes vor allem in Bewegungsmangel und Übergewicht begründet liegen, worunter nachweislich hauptsächlich Menschen mit niedrigem Einkommen und geringerer Ausbildung leiden.

Auch wie die Daten einzelner Studien erhoben werden, spielt eine Rolle. Werden die Probanden am Telefon gefragt, ob sie an Diabetes leiden, hat dies eine geringere Aussagekraft als die Untersuchung von Blutwerten. Bei der Untersuchung der Blutwerte gibt es wiederrum die Messungen der Nüchtern-Blutzuckerwerte, die genauere Ergebnisse liefern als die, bei denen der Langzeitwert Hba1c ermittelt wird, da dieser bei vielen Erkrankten häufig auch im Normalbereich liegen kann.

Genauere Statistiken wären nur möglich, wenn alle Diabetiker in einem zentralen Register erfasst werden würden. Ob ein solches zentrales Diabetesregister eingeführt wird, steht allerdings noch in den Sternen. Immerhin wird das Register als Bestandteil des nationalen Diabetesplans diskutiert, den die großen Diabetes-Verbände in Deutschland auf Anraten der EU entwickeln sollen.