Was ein "Tchibo-Haus" wirklich kostet

Das zunächst verlockende Angebot ist nicht so günstig wie es scheint - Achtung bei Tchibo-Häusern!

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
12. Mai 2011

Der Kaffeegroßhändler "Tchibo" verkauft nicht nur Kaffee, sondern bietet auch weitere Artikel und Reisen an. Jetzt kann man dort sogar ein Energiesparhaus kaufen. Doch die Stiftung Warentest warnt Verbraucher davor, denn die Kosten liegen um einiges höher als in dem von Tchibo in Zusammenarbeit mit der Baufirma Heinz von Heiden angepriesenen Bereich zwischen 170.000 und 179.000 Euro.

Hohe Kosten durch Bohrung für Erdwärme

Anfang April hatte zwar n-tv das Angebot für in Ordnung befunden, allerdings ist es nicht für jeden Bauherrn geeignet. Doch die Stiftung Warentest hat das Ganze nun noch weiter untersucht.

So ist für dieses Energieeffizienzhaus eine Erdwärmeanlage vorgesehen, wobei man mindestens 60 Meter tief bohren muss. Diese Bohrung muss aber zuerst von den Behörden genehmigt werden und wenn Probleme auftreten, beispielsweise durch Grundwasser oder Felsgestein wird es teuer, denn die Gesamtkosten gehen zu Lasten des Bauherrn.

Hohe Zusatzkosten durch "Extrawünsche"

Man kann natürlich auch eine normale Heizung einbauen lassen, doch die ist nicht im Festpreis der Baufirma Heiden enthalten. Auch sind die Angaben im Vertrag nicht immer klar formuliert, so steht dort zum Beispiel des öfteren "oder gleichwertig".

Weiter wird im Vorfeld nicht über die Ausstattung gesprochen, so welche Fenster, Türen, Treppen oder auch Sanitär- und Elektroanlagen. Als Extraposten gelten Fußböden und Malerarbeiten. Schließlich ist auch nicht geklärt, ob das Grundstück sich für den Bau dieses Haustyp überhaupt eignet. Ein Keller kostet natürlich auch extra.

Forderungen der Baufirma teilweise nicht rechtens

Auch bei der Zahlung ist nicht alles so wie es sein muss, denn unmittelbar nach Vertragsabschluss soll der Bauherr eine Rate von zwei Prozent zahlen, was nicht rechtens ist, denn beim Bauen geht immer die Baufirma in Vorleistung. Die Stiftung Warentest empfiehlt dem Verbraucher, der an diesem Haus interessiert ist, sich mit einem Rechts-, Bau- oder Energieberater zusammenzusetzen, aber vor Vertragsabschluss.