Wasser trinken beim Sport: Zu viel kann ebenfalls gefährlich werden

Zu viel trinken ist keineswegs gesünder, als zu wenig Flüssigkeit zu sich zu nehmen

Von Cornelia Scherpe
2. Juli 2015

Unter dem Begriff "Hyponatriämie" versteht der Arzt einen Rückgang von Natriumionen im Blut. Es gibt also zu wenig Salz und der Elektrolythaushalt ist gestört. Es kommt immer wieder vor, dass Leistungssportler (aber auch Hobbysportler und Wanderfreunde) eine solche Hyponatriämie bei sich verursachen. Der schlichte Grund: Sie überschätzen den Flüssigkeitsbedarf beim Training/Laufen und trinken zu viel Wasser.

Natriummangel durch Wasserüberangebot

Zwar liest man in Ratgebern immer wieder, dass Trinken beim Sport sehr wichtig ist, da zu wenig ungesund ist, doch zu viel ist keineswegs gesünder. Durch das Überangebot an Wasser sinkt der Natriumgehalt, was den osmotischen Druck senkt. Dieser Druck im Blut wird von den gelösten Molekülen bestimmt.

Sinkt der Druck durch Natriummangel, wird die angebotene Flüssigkeit in die Zellen hinein gesogen. Sie nehmen daher an Volumen zu. Im Gehirn jedoch besteht diese Möglichkeit nicht, was zu einem allmählichen Anstieg des Hirndrucks führt.

Symptome der Hyponatriämie

Bei leichter Hyponatriämie und damit leichtem Überdruck im Gehirn treten klassische Symptome wie Benommenheit und Schwindel auf. Auch leichte Schwellungen im Körper und Übelkeit sind möglich. Betroffene verlieren jedoch zu keinem Zeitpunkt das Bewusstsein, oder erleiden Krampfanfälle.

Diese beiden Symptome deuten vielmehr auf eine schwere Hyponatriämie hin. Starke Kopfschmerzen sind ebenfalls möglich und können auf ein Hirnödem hinweisen.

Durstsignal als Messlatte

Egal ob Extrem- oder Hobbysportler, jeder sollte beim Training auf die Signale des Körpers achten. Bei Durst ist ein großer Schluck Wasser absolut erwünscht, aber auch ausreichend. Das Durstsignal ist in der Regel die beste Messlatte dafür, wie viel der Körper für einen gesunden Flüssigkeitshaushalt braucht.

Ernährungswissenschaftler warnen außerdem davon, zu viel von Sportgetränken zu erwarten. Isotonische Drinks enthalten zwar zwischen zehn und 38 mmol pro Liter Natrium, das reicht dem Körper aber nicht. Im Blut liegen im Schnitt 140 mmol pro Liter vor.