Wasserknappheit mit Nebelnetzen bekämpfen - Wie betroffene Länder Wasser gewinnen

Nicht nur Entwicklungsländern droht baldige Wasserknappheit - Nebelnetze sollen dem entgegenwirken

Von Laura Busch
2. August 2010

Kühe kann man melken, aber Nebel? Während in den meisten Industrieländern Wasser durch Badewannen und Spülen fließt, als gäbe es kein Morgen mehr, leiden andere unter bedrohlicher Wasserknappheit. Aber nicht nur für das tägliche Duschen und Kochen werden bei uns Unmengen an Wasser verbraucht, sondern auch für die Fleischproduktion und die Großindustrie.

Unter den Ländern, die schon jetzt an Strategien feilen müssen, um die Bevölkerung zukünftig mit Wasser versorgen zu können, sind aber nicht nur Entwicklungs- und Schwellenländer. "Spanien zum Beispiel wird wahrscheinlich schon in 50 bis 100 Jahren unter extremer Wasserarmut leiden", so Professor Otto Klemm vom landschaftsökologischen Institut an der Uni Münster. Und hier kommt der Nebel ins Spiel.

Nelbelmelken für den privaten Wasserverbrauch

Diesen zu Forschungszwecken und auch zur Trinkwassergewinnung in großen Netzen aufzufangen, wird "melken" genannt. Diese Vorgehensweise wird für immer mehr Länder immer wichtiger. Deswegen geht es nun auch bei der 5. Internationalen Nebel- und Taukonferenz, zu der rund 140 Experten aus über 30 Nationen erwartet werden, um das Thema.

Die Forscher machen sich jedoch keine Illusionen. Niemand hier glaubt, dass Nebelnetze alleine ausreichen. Dennoch gibt es einzelne Erfolge. In Eritrea könne man in der Nebelsaison rund 170 Liter Wasser pro Tag und Netz gewinnen. Das reicht immerhin für den familiären Betrieb dicke aus.