Wasserlassen im Sitzen bessert Prostata-Probleme

Weniger Restharn und vermindertes Risko einer Blasenentzündung durch kleine Verhaltensänderung

Von Dörte Rösler
24. Oktober 2014

Eine gutartige Vergrößerung der Prostata trifft fast alle Männer im fortgeschrittenen Alter. Bei den über 80-Jährigen sind etwa 90 Prozent betroffen. Lindern lassen sich die Beschwerden durch Medikamente. Wie eine niederländische Studie zeigt, hilft aber auch eine einfache Verhaltensänderung: im Sitzen pinkeln.

Sitzen enstpannt Beckenmuskulatur

Den positiven Einfluss der Sitzposition erklären sich die Wissenschaftler mit der entspannteren Haltung beim Wasserlassen. Da sich die Muskeln in Beinen und Becken im Sitzen lockern, kann sich ein stärkerer Strahl bilden. Das erhöht die Durchflussrate - weniger Restharn bleibt in der Blase zurück.

Wer im Sitzen pinkelte, spürte im Test erst nach längerer Zeit wieder Harndrang. Zudem leiden "Sitzpinkler" seltener unter Blasensteine oder Blasenentzündungen durch Urinstau.

Medikamente und Sitzhaltung kombinieren

Denselben Effekt erzielen die gängigen Medikamente gegen Prostatabeschwerden: sie entspannen die Muskulatur in Blase und Prostata. Wer unter Problemen im unteren Harntrakt (LUTS) leidet, sollte sich nach Ansicht der Forscher jedoch nicht auf eine Therapieform beschränken. Die beste Wirkung erreichen Männer, die Medikamente und Sitzhaltung kombinieren.