Weg mit lästigem Ohrenschmalz

Eigentlich muss das Ohr gar nicht vom Menschen gesäubert werden, sondern erledigt dies von selbst

Von Ingo Krüger
16. Februar 2011

Nicht wenige Menschen glauben, sie müssten ihre Ohren fleißig säubern. Manche benutzen für den Reinigungsvorgang sogar Wattestäbchen. Doch eigentlich erledigt der Körper das von allein.

Ohrenschmalz ist eine gelblich-bräunliche, fettige Absonderung der Ohrenschmalzdrüsen. Cerumen, wie der Fachbegriff für Ohrenschmalz lautet, sorgt für Feuchtigkeit im Gehörgang und bewahrt den Säureschutzmantel der Haut. Das Schmalz dient zudem als Schutz vor Infektionen und entfernt Verunreinigungen sowie abgestorbene Hautzellen aus dem Gehörgang. Produziert der Körper zu viel Cerumen, versuchen manche Menschen dieses mittels Wattestäbchen, dem Finger oder gar einem Bleistift zu entfernen.

Zur Säuberung des Ohres kann Oliven- oder Mandelöl verwendet werden

So beseitigt man bestenfalls ein wenig Ohrenschmalz. Den überwiegenden Teil des Sekretes schiebt man noch weiter in den Gehörgang hinein. Dort kann er sich verfestigen und sogar eine Entzündung hervorrufen. Auch vor dem Gebrauch von sogenannten Ohrkerzen raten Wissenschaftler ab.

Diese sollen durch Unterdruck das Hörorgan reinigen. Dabei kann es zu Verbrennungen oder Schädigungen des Trommelfells kommen. Wer sein Ohr säubern möchte, sollte erwärmtes Oliven- oder Mandelöl anwenden. Auch Wasser oder spezielle Ohrentropfen und -sprays, sogenannte Cerumenolytika, sind empfehlenswert.

Am sichersten ist jedoch die Reinigung durch einen Fachmann. Ärzte können eine Spülung des Gehörgangs vornehmen. Es besteht auch die Möglichkeit, mit speziellen Instrumenten das Ohrenschmalz herauszuziehen oder den äußeren Gehörgang auszukratzen.