Weibliche Lust auf Sex hängt mit dem Herzrhythmus zusammen
Kann ein Herz auf sexuelle Situationen nicht richtig reagieren, fällt die körperliche Erregung geringer aus
Die meisten Menschen würden jederzeit die Aussage bejahen, dass ein gesundes Herz einen festen Takt hat. Egal wie schnell der Herzschlag wird, zwischen zwei Schlägen ist immer ein identischer Abstand. Diese Ansicht ist jedoch falsch. Es ist vielmehr die Norm, dass der zeitliche Abstand immer etwas variiert.
Forscher wollten wissen, ob der unterschiedliche Herzrhythmus einen Einfluss auf das weibliche Lustempfinden hat. Und tatsächlich: Es zeigte sich, dass Frauen mit wenig Schwankungsbreite der Herzschläge öfter Probleme haben, sexuelle Lust zu empfinden. Die Forscher haben dafür auch eine logische Erklärung.
Sexualität und ein gesunder Kreislauf
Die Fähigkeit, die Abstände zweier Herzschläge zu variieren, spricht für einen gesunden Kreislauf. Durch diese Flexibilität ist der Körper dazu im Stande, sich auf verschiedene Situationen einzustellen. In einer Gefahrensituation beispielsweise muss das Herz sofort effektiver arbeiten, damit man weglaufen oder kämpfen kann.
Auch Sex zählt zu Situationen, in denen der Kreislauf gefordert wird. Durch die sexuelle Erregung erhöht sich die Herzfrequenz und der Blutdruck steigt. Kann ein Herz auf sexuelle Situationen nicht so reagieren, fällt die körperliche Erregung geringer aus, oder kann ganz ausbleiben.
Flexibles Herz für körperliche Erregung
Die Studie hatte ausschließlich mit 72 Probandinnen gearbeitet und Männer ausgeschlossen. Der Grund dafür ist, dass bei Männern ein Zusammenhang zwischen variabler Herzfrequenz und Lust bereits belegt ist. Bei ihnen kommt es zu vermehrten Erektionsstörungen, wenn der Kreislauf sich nicht an die sexuelle Situation anpassen kann.
Ein flexibles Herz ist aber nicht nur für die körperliche Erregung von Mann und Frau wichtig, sondern wirkt sich auch direkt auf das Gefühlsleben aus. Ältere Studien haben bereits gezeigt, dass eine geringe Herzfrequenz-Variabilität im direkten Zusammenhang mit Depressionen und Phobien steht. Das legt die Vermutung nahe, dass Betroffene auch ohne direkte psychische Erkrankung eher zu seelischen Verstimmungen neigen und daher sexuelle Unlust öfter auftritt.
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