Weißenhorn - Peruanische Referentin verteilt Kokablätter an Schüler

Von Melanie Ruch
5. Dezember 2012

An vielen deutschen Schulen wird die lebendige Unterrichtsgestaltung gefördert, so auch an einer Mittelschule in Weißenhorn. Als für die dortigen Schüler das Thema Peru auf dem Lehrplan des Erdkundeunterrichts stand, hat die Schule extra dafür eine peruanische Referentin engagiert, die den Schülern in traditioneller Tracht die Gepflogenheiten ihres Landes näher bringen sollte. Dazu brachte die 49-Jährige auch einige Kokablätter mit in den Unterricht und verteilte diese an die Schüler.

Einige der Schüler hätten das Betäubungsmittel schon im Unterricht probieren wollen, hieß es von Seiten der Polizei. Andere hätten die Blätter mit nach Hause genommen. Der Vater eines Schülers informierte sofort die Polizei als er das Blatt im Besitz seines Sohnes fand. Nun wird gegen die Peruanerin wegen Abgabe von Betäubungsmitteln an Kinder ermittelt. Auch wird geprüft ob sich die anderen Lehrer, die ebenfalls an dem Unterricht teilnahmen, strafbar gemacht haben.

Die Polizei stellte bei der Wohnungsdurchsuchung der 49-Jährigen 35 Gramm Kokablätter sicher, ebenso wie vier weitere Blätter, die bei einigen der Schüler gefunden wurden. Winfried Höfer, der Direktor der Schule, nimmt sene Lehrer jedoch in Schutz. Er könne den Lehrern, die versuchen den Unterricht lebendiger zu gestalten, jetzt keinen Vorwurf machen. Die Referentin sei sich der Problematik offenbar nicht gewusst gewesen und habe lediglich versucht sich bei der Gestaltung des Unterrichts größte Mühe zu geben. Die ganze Sache sei ihr aber sehr peinlich, so Höfer.