Wen trifft der Haarausfall? Studie ermittelt Körpermerkmale mit höchstem Haarausfall-Risiko

Hellhäutige, kleinere Männer mit hoher Knochendichte haben das höchste Risiko, eine Glatze zu bekommen

Von Cornelia Scherpe
16. März 2017

Es ist allgemein bekannt, dass Männer eher als Frauen zu Haarausfall neigen. Das männliche Geschlecht ist aber nur ein Körpermerkmal, das für ein hohes Risiko spricht.

Welche anderen dazu kommen, hat eine internationale Studie untersucht und die Ergebnisse nun veröffentlicht. Demnach müssen vor allem hellhäutige Männer mit kleiner Körpergröße und besonders guter Knochendichte mit einer Glatze rechnen.

Die Zusammenhänge im Detail

Die Studie wurde in Deutschland durchgeführt, verband aber Wissenschafter aus der ganzen Welt in einem Projekt. In Bonn sah man sich die Daten von 23.000 Männern aus insgesamt sieben Nationen an.

Bei 11.000 der Männer war es bereits im jungen Erwachsenenalter zu Haarausfall gekommen, die übrigen 22.000 hatten noch volles Haar. Die genetischen Daten wurden gegeneinander verglichen und Unterschiede herausgearbeitet. Es zeigten sich eine ganze Reihe von Genen, die im engen Zusammenhang mit früher Glatzenbildung stehen.

Insgesamt 63 Gene spielten eine besonders große Rolle und viele davon hatten im Körper noch andere bekannte Funktionen. Einige standen beispielsweise mit eher geringer Körperlänge in Zusammenhang, andere sorgten für einen hellen Hauttypen.

Unter all diesen Genen waren auch einige, die mit einem frühem Pubertätsbeginn in Zusammenhang gebracht werden. Demnach bekämen Jungen, die zeitig den ersten Bartwuchs erleben, früher eine lichte Haarpracht auf dem Kopf.

Warum die Knochendichte ein Körpermerkmal mit erhöhtem Glatzenrisiko ist, können die Wissenschaftler nur vermuten. Denkbar wäre, dass ihr Organismus das Vitamin D aus dem Sonnenlicht besser nutzen kann. Die Gene, die dafür verantwortlich sind, lassen die Haare früher ausfallen, damit noch mehr "Fläche" mit der Sonne in Kontakt kommt.

Auch Gene, die mit Krebserkrankungen (vor allem Prostatakrebs) in Verbindung gebracht werden, befanden sich in der Gruppe. Ein Mann mit früher Glatze muss jedoch nicht automatisch an Krebs erkranken, beruhigen die Forscher. Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen, sei für jeden Menschen aber sinnvoll.