Wenn aus Kindern Leute werden - ADHS im Erwachsenenalter

Gründe für ADHS und die Diagnose der Erkrankung im Erwachsenenalter

Von Jutta Baur
20. September 2011

Zappelphilippe, die groß werden, bleiben oft auch als Erwachsene hyperaktiv. Das betont Mona Abdel-Hamid, die an der Klinik für Psychotherapie und Psychiatrie in Essen besonders mit erwachsenen ADHS-Patienten arbeitet.

Über dreißig Prozent der bereits als Kinder Betroffenen, haben auch als Erwachsene mit ADHS zu tun. Auf die Gesamtbevölkerung übertragen macht das zwei bis drei Prozent aus.

Der Spiegel der eigenen Kinder

Mona Abdel-Hamid berichtet dabei aus ihren eigenen Erfahrungen. Nach den Beobachtungen unterliegt die Symptomatik im Laufe des Lebens einem Wandel. Oft wird überhaut erst im Erwachsenenalter die Diagnose gestellt. Dann beispielsweise, wenn ein ADHS-Betroffener feststellt, dass er sich in den ebenfalls betroffenen eigenen Kinder wiederfindet.

Sieht er ähnliche Verhaltensweisen, wie er selbst sie in der Jugend aufwies, wird häufig vielen Erwachsenen klar, warum sie Probleme hatten, als sie klein waren.

Bei ADHS sind verschiedene Entwicklungsphasen im Gehirn nicht abgeschlossen. Dadurch sind die Botenstoffe Dopamin und Nonadrenalin unausgeglichen. Die Ursachen hierfür sind noch nicht geklärt. Es gibt derzeit unterschiedliche Vermutungen zur Entstehung des ADHS.